Psychosoziale Beratung im Gesundheitssektor

Gespräche und Beratung behutsam gestalten, ergänzen … wie kann dies gelingen?

 

Beratungssituationen in der Pflege sind in der Regel besonders komplex, denn sie sind mitbestimmt von emotionalen Belastungen, etwa einer Verunsicherung durch die Erkrankung, der Sorge vor der persönlichen Zukunft oder der Sorge der Angehörigen um den zu pflegenden Menschen.

 

Daher brauchen Pflegefachpersonen neben ihrem pflegerischen Fachwissen auch eine intensive Schulung zur Kommunikation und Gesprächsführung, um über eine einfühlsame, psychosozial gestaltete Gesprächsführung Sorgen aufzufangen und Prozesse motivierend zu gestalten.

 

Ein wichtiger Ansatz der Schulung „Psychosoziale Beratung und Gesprächsführung in der Pflege“ ist unter anderem der Personzentrierte Ansatz nach Carl Rogers. Sie lernen und trainieren notwendige Fähigkeiten, um beispielsweise pflegebedürftige Personen zu interviewen.

 

Die Kunst, Gespräche zu führen …

… ist eine Fortbildung, die sich besonders an Personen in der Pflege und der sozialen Betreuung richtet, die vorwiegend beratend tätig sind, zum Beispiel in der Koordination der Heimvorfeldarbeit, dem Heimeinzug und bei Kriseninterventionen, sowohl bei der Bewohnerin/dem Bewohner als auch dessen/deren Angehörigen. Aber auch an Gesundheitsfachpersonen in spezialisierten Ambulanzen wie Onkologie, Wundambulanz, gegebenenfalls mit dem Wundsiegel ICW®.

 

Ziel der Fortbildung ist die Förderung der sozialen, kommunikativen und gruppendynamischen Fähigkeiten der Teilnehmenden. Sie soll den Einstieg in den Versorgungsprozess erleichtern und erfolgversprechend gestalten. Dabei geht es neben dem Erwerb von fachlichen Kompetenzen auch um die Persönlichkeitsentwicklung und Persönlichkeitsbildung.

 

Als Nebeneffekt dieses Fortbildungskurses verstehen wir die psychohygienische Dimension des Kurses, um bei den Professionellen die Berufsfähigkeit zu erhalten und zu fördern („Burn-Out-Prophylaxe“).

 

Die neueren Beratungskonzepte zielten schon immer darauf ab, mit Menschen zu kommunizieren, die sich in sozialen, gesundheitlichen und seelischen Notlagen befinden, dieses aber oft nicht allgemein verständlich artikulieren können. Die sich verändernden, immer komplexer werdenden Anforderungen an die personenbezogenen Berufsfelder im Umgang gesundheitlich belasteter Menschen erfordern besondere Qualifikationen, denen wir mit dieser Zusatzqualifikation Rechnung tragen wollen.

 

Die Kombination aus nicht-direktiven und direktiven Beratungsansätzen und deren kunstgerechte Handhabung bilden den Kern der psychosozialen Beratung, die das Ziel hat, zu Menschen in den unterschiedlichsten Problemlagen einen tragfähigen Kontakt herzustellen.

 

Der steigende Bedarf an Beratung in der Pflege entsteht vor allem aus der konsequenten Forderung nach dem/der mündigen und informierten Patienten/in, welche/r mit deutlich mehr Eigenverantwortung und Mitbestimmung an seinem/ihrem Krankheitsbewältigungsprozess beteiligt werden soll (WHO 1986).

 

In der Pflege und Betreuung wird es in Zukunft deutlich mehr zum Aufgabenspektrum gehören, Patienten/innen und deren Bezugspersonen sowie pflegende Angehörige durch Beratung aktiver in den Behandlungs- und Pflegeprozess einzubeziehen.

 

Skizzierung der Fortbildung

Psychosoziale Beratung zielt in erster Linie auf die Verbesserung der professionellen Gesprächsführungsfähigkeiten mit Patienten, Klienten, Kunden und deren Angehörigen ab. Das berufliche Rollenverständnis wird gefördert, sodass auch die Kommunikationsfähigkeit im Team, mit Kolleginnen und Kollegen, Angehörigen oder angrenzenden Berufsgruppen (z.B. Ärzte/innen, Betreuer, Kostenträger und Medizinischer Dienst) erleichtert wird. Die rhetorischen Fähigkeiten werden geschult und trainiert.

 

Zielgruppe: Wer kann teilnehmen?

  • Leitungskräfte und Pflegende in Krankenhäusern (u.a. Funktionsabteilungen, Überleitungsstellen, psychoonkologische Beratung)
  • Leitungskräfte in Altenheimen, Reha-Einrichtungen, Wundambulanzen, ambulanten Pflegediensten oder anderen Wohn-und Betreuungsformen der Behindertenhilfe

 

Inhalte

  1. Modul : Kick- off Veranstaltung als einführendes Element (8 UE, ein Tag)
  2. und 3. Modul: Soziologische Sicht – Institutioneller Rahmen – eigene Rolle/System – Bewohner und Angehörige (32 UE, vier 4 Tage)
  3. Modul: Personzentrierte Beratung (16 UE, zwei Tage)
  4. Modul: Systemische Beratung / Methodenkompetenz (16 UE, zwei 2 Tage)
  5. Modul: Lösungsorientierte Beratung / Methodenkompetenz (16 UE, zwei 2 Tage)
  6. Modul: Kollegiale Beratung / Methodenkompetenz (16 UE, zwei Tage)
  7. Modul: Abschluss /Evaluierung /Zertifikat (8 UE, ein Tag)
  8. Modul: Externe Supervision mit Theorie-Praxis-Transfer 12 X 3 UE (bei DGSv-Supervisoren/innen)

 

Peer-Group-Begleitung – mit begleitendem Evaluationsauftrag (nach Modulen 4 und 6 und zum Abschluss als Präsentation der Arbeitsergebnisse; Zeitumfang: 2 x 3 UE)

 

Dauer

Die Weiterbildung ist modular aufgebaut, der Umfang beträgt derzeit circa 180 UE innerhalb von rund acht Monaten. Eigenstudienleistung: etwa 23 UE. 

 

Diese Weiterbildung findet in den Räumen der Pflegeakademie Niederrhein statt und ist auch als Inhouse-Veranstaltung buchbar.

 

Die genauen Daten entnehmen Sie bitte der Internetseite von Heike Senge.

Termine

auf Anfrage

Ort

Willich
Bundesweit auf Anfrage

Kosten

1950€ zzgl. MwSt (19%)

Anfrage